SADIMET-Methodik: Der Schritt-für-Schritt-Ansatz zur Planung nachhaltiger Permakultursysteme

SADIMET-Methodik

Der Schritt-für-Schritt-Ansatz zur Planung nachhaltiger Permakultursysteme

Die SADIMET-Methodik bietet einen strukturierten Ansatz für die Gestaltung nachhaltiger Permakultursysteme. Sie umfasst die Schritte Situationsanalyse, Zielsetzung, Design, Implementierung, Wartung, Evaluation und Anpassung. Diese Methode fördert die Schaffung von resilienten, produktiven und umweltfreundlichen Systemen, die den Bedürfnissen der Gemeinschaft gerecht werden und gleichzeitig die natürlichen Ressourcen schützen. Im Zentrum des gesamten Permakultur-Konzepts steht das Design – sei es von Land, Ökosystemen, Gemeinschaften oder Gesellschaften. Nach diesem Post wirst du:

  • verstehen, warum Design der Schlüssel für ein erfolgreiches Permakulturprojekt ist,

  • die 4 Hauptgründe kennen, warum Design so entscheidend ist,

  • eine Einführung in die SADIMET-Methode erhalten und

  • die Grundlagen des Designprozesses erlernen.

Warum Design so wichtig für ein erfolgreiches Permakulturprojekt ist?

Das Design ist der Dreh- und Angelpunkt im Permakultur-Konzept. Während du durch einzelne Techniken die Bodenfruchtbarkeit verbessern und dein Ökosystem stärken kannst, ist das noch kein Permakultur-Design. Ohne den ganzheitlichen Systemansatz nutzt du nur einige Bausteine, ohne die große Chance zu erkennen, durch die Vernetzung von Elementen etwas Größeres als die Summe der Teile zu schaffen.

Bill Mollison, Mitbegründer der Permakultur, betont in seinem Designer-Handbuch, dass die von uns entworfenen Systeme so lange wie möglich halten und wenig Wartung erfordern sollten – das nennt man energieeffiziente Planung. Sein prägnantestes Zitat dazu lautet:

Für den Bau eines regenerativen Systems können wir Energie verwenden; dies setzt voraus, dass dieses System während seiner Lebensdauer mehr Energie speichert oder bewahrt, als wir für seinen Bau oder seine Instandhaltung benötigen.
— Bill Mollison

Das Prinzip gilt nicht nur für viele Konsumgüter, sondern auch für die Projekte, die wir als Permakultur-Designer umsetzen. Behalte das im Hinterkopf, wenn du das nächste Mal im Baumarkt Erde, Bäume oder andere Materialien kaufst.

Falls du eine kurze Einführung in Permakultur suchst, schau dir gerne unseren Artikel "Was ist PERMAKULTUR? Eine Einführung in ein ganzheitliche Systemdesign" an.

4 Gründe, warum Design so wichtig ist!

Graphik: Karla Franielczyk

  1. Setze Prioritäten: Design hilft dir, Klarheit zu schaffen. Ohne klare Prioritäten und Werte könntest du schnell überwältigt sein von den vielen Möglichkeiten. Die Gefahr: Du fängst von allem ein bisschen an, ohne wirklich effektiv zu sein.

  2. Steigerung der Effizienz: Mit einem durchdachten Design hast du einen Fahrplan, der es dir ermöglicht, schrittweise vorzugehen, ohne immer wieder Dinge ändern zu müssen. Dadurch sparst du Ressourcen, senkst den Arbeitsaufwand und steigerst die Produktivität.

  3. Beschleunigung des Projekts: Design braucht Zeit, aber betrachte es als Investition. Wer am Anfang Energie in den Designprozess steckt, hat später bessere Erfolgsaussichten – du weißt, was du tust und warum.

  4. Organisiere dich: Bei großen Projekten ist es schwer, alles auf einmal zu erledigen. Ein gutes Design hilft dir, das Projekt in Phasen aufzuteilen, basierend auf Ressourcen, Zeit oder Energie. So kannst du dich Schritt für Schritt an dein Ziel heranarbeiten.

Die Grafik fasst das wunderbar zusammen: Anfangs hast du unendlich viele Optionen, die dich nichts kosten. Doch je weiter du fortschreitest, desto teurer wird es, die Richtung zu ändern. Ein durchdachtes Design schränkt die Möglichkeiten ein und schafft Klarheit, sodass du letztlich deine Vision umsetzen kannst. Es ist wichtig zu verstehen, warum du dein Projekt auf eine bestimmte Weise angehst – denn der beste Entwurf ist immer individuell auf deine Bedürfnisse und Gegebenheiten abgestimmt.

Deine gestalterischen Triebkräfte, deine Werte und deine Zwänge definieren den besten Entwurf für dich und ein bestimmtes Grundstück. Dieser Entwurf passt genau zu dir und deinen Rahmenbedingungen. Du kannst also nicht einfach hingehen und einen Entwurf von jemandem kopieren, da du nicht weißt, ob deine Designtreiber und andere Rahmenbedingungen dieselben sind. In diesem Fall verstehst du das Warum deines Projekts nicht.

Permakultur-Design hilft dir, zuerst das Warum zu verstehen und danach nach deiner optimalen Lösung zu suchen. Jedes Permakulturdesign ist am besten, wenn es maßgeschneidert ist. Wenn Du mit einem Permakultur-Designer zusammenarbeitest, sei Dir bewusst, dass der Berater Dir nur helfen kann, das Warum zu beantworten, aber Du musst die Verantwortung übernehmen und die Antwort kennen. Das Entwerfen ist deine Arbeit und der Berater hilft dir durch den Prozess - er zeigt dir Werkzeuge und Techniken, die auf deinen Bedürfnissen und Werten basieren.

Wir unterstützen Euch auf Eurem Designweg.

Das Beratungsangebot hilft Dir!

SADIMET – Der Schlüssel zu einem erfolgreichen Design

Das beliebteste Werkzeug für ein landbasiertes Permakultur-Design ist ein Werkzeug namens SADIMET, was einfach die Abkürzung für Survey, Analysis, Design, Implementation, Maintenance, Evaluation, and Tweaking ist.

Schritte in der SADIMET Methode

Das SADIMET-Werkzeug ist eines der beliebtesten Systeme für landbasiertes Permakultur-Design. Es steht für Survey (Erhebung), Analysis (Analyse), Design (Gestaltung), Implementation (Umsetzung), Maintenance (Wartung), Evaluation (Bewertung) und Tweaking (Anpassung).

Schritt 1: Erhebung des Standortes (Survey)

Beobachten, beobachten, beobachten – das ist der erste Schritt. Klingt einfach, aber unser Verstand neigt dazu, sofort zu analysieren und zu bewerten. Doch hier geht es darum, unvoreingenommene Beobachtungen zu machen, so als würdest du mit den Augen eines Kindes sehen. Mach dir wertfreie Notizen darüber, was du siehst, misst oder erlebst. Beobachte idealerweise ein Jahr lang, um die Veränderungen der Jahreszeiten zu berücksichtigen. Hast du nicht so viel Zeit? Kein Problem – fang klein an, mit mobilen Strukturen wie Hochbeeten oder Kompost, und beobachte weiter.

Schritt 2: Analyse

Nun analysierst du die Schlüsselfunktionen deines Entwurfs und identifizierst Einschränkungen. Hier hilft dir eine SWOC-Analyse (Stärken, Schwächen, Chancen, Herausforderungen). Auf Basis dieser Analyse kannst du deine Hauptziele festlegen, etwa Nahrungsmittelproduktion oder Bildung.

Schritt 3: Gestalten (Design)

Jetzt geht es ans Gestalten! Nimm deine Karte und experimentiere mit verschiedenen Platzierungen von Elementen. Nutze Methoden wie die zufällige Anordnung oder die McHarg-Ausschlussmethode, um herauszufinden, wo welche Elemente am besten platziert werden.

Schritt 4: Umsetzung (Implement)

Bevor du loslegst, erstell einen realistischen Plan mit Prioritäten und einem klaren Zeitrahmen. Überlege, welche Elemente zuerst umgesetzt werden sollten, und arbeite Schritt für Schritt.

Schritt 5: Wartung (Maintenance)

Die Wartung ist entscheidend, um sicherzustellen, dass dein Permakulturdesign langfristig funktioniert und gesund bleibt. Plane regelmäßige Wartungsarbeiten ein, um die Funktionen deines Systems zu erhalten und mögliche Probleme frühzeitig zu erkennen. Dies könnte das Beschneiden von Pflanzen, die Pflege des Bodens oder das Überprüfen von Wasserquellen umfassen. Eine gute Wartungsroutine hilft dir, die Produktivität und die Gesundheit deines Systems aufrechtzuerhalten.

Schritt 6: Evaluation

Die Evaluation ist ein wichtiger Schritt, um zu verstehen, wie gut dein Design funktioniert. Nimm dir Zeit, um die Ergebnisse deines Systems zu analysieren, und überprüfe, ob es die gewünschten Ziele erreicht hat. Dies kann die Überwachung der Pflanzenproduktion, die Analyse der Biodiversität oder die Bewertung der sozialen Aspekte deiner Gemeinschaft umfassen. Stelle fest, was gut funktioniert hat und wo Verbesserungen nötig sind.

Schritt 7: Anpassung (Tweaking)

Basierend auf deiner Evaluation wirst du wahrscheinlich Anpassungen an deinem Design vornehmen wollen. Dies könnte bedeuten, dass du bestimmte Elemente neu anordnest, zusätzliche Funktionen hinzufügst oder bestehende Praktiken änderst. Sei flexibel und offen für Veränderungen, denn Permakultur ist ein dynamischer Prozess, der sich mit der Zeit entwickeln sollte, um auf neue Herausforderungen und Möglichkeiten zu reagieren.

SADIMET in Kurzform

Mit diesen Schritten in der SADIMET-Methodik erhältst du einen klaren, strukturierten Ansatz für dein Permakulturdesign, der dir hilft, nachhaltige und produktive Systeme zu schaffen.

 
 

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