Waldgarten-Transformation in Rehren: Biodiversität & Permakultur im Einklang mit der Natur

November 2023 #Gestalten: Förderung der Biodiversität und der Lebensmittelernte im Waldsystem Rehren

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Vom Streuobstgarten zum mehrschichtigen Waldsystem

Ein Garten ist nie nur ein Garten. Er ist ein lebendiges Ökosystem, das Nahrung produziert, die Biodiversität stärkt und Lernräume für nachhaltige Gestaltung schafft. In Rehren wurde eine bestehende Streuobstwiese in ein resilientes Waldsystem transformiert – mit dem Ziel, die Pflege zu reduzieren, die ökologische Vielfalt zu fördern und essbare Landschaften zu schaffen.

Die Herausforderung: Wie lässt sich ein landwirtschaftlich genutztes Grundstück so gestalten, dass es langfristig produktiv, pflegeleicht und biodiversitätsfördernd ist?

The Flowful Collective folgte dem klassischen 4-Phasen-Designansatz und entwickelte ein Permakultur-Design, das Waldökologie mit nachhaltiger
Nahrungsmittelproduktion verbindet.


Kategorie: Nachhaltigkeit & Resiliente Ökosysteme (Earth Care)

Unterkategorie: Land- und Naturschutz

Standort: Rehren, Deutschland

Zeitraum: Juli 2024

Status: Gestaltung abgeschlossen, erste Phase umgesetzt

Rolle: Planung & Umsetzung

Zielgruppe: Permakultur-Interessierte, Selbstversorger, Bildungseinrichtungen

Schwerpunkt: Biodiversität, Permakultur-Waldgarten, essbare Landschaften

Gestaltungsansatz: 4-Phasen-Designansatz (Diagnose, Planung, Umsetzung, Feedback)

Produkte: Designbericht & zwei Präsentationsfolien


Gestaltungsansatz: Strukturierung & Natürliche Ressourcen nutzen

Das Design für den Waldgarten in Rehren basierte auf einem bewährten 4-Phasen-Ansatz, der die Transformation des Geländes systematisch begleitete. In der Diagnosephase wurden die natürlichen Gegebenheiten der Fläche analysiert – von Bodenbeschaffenheit und Mikroklima bis hin zur bestehenden Vegetation und den Nutzungsmöglichkeiten. Darauf aufbauend entstand in der Planungsphase ein Zonierungskonzept, das unterschiedliche Nutzungsschwerpunkte definierte und Synergien zwischen den einzelnen Bereichen herstellte. Die Umsetzungsphase konzentrierte sich darauf, die geplanten Elemente in die Landschaft zu integrieren, dabei wurden verschiedene Gestaltungselemente umgesetzt, um ein stabiles und produktives Ökosystem zu schaffen. In der abschließenden Feedback- und Anpassungsphase wurden erste Beobachtungen genutzt, um natürliche Kreisläufe weiter zu optimieren und das System langfristig anpassungsfähig zu gestalten. Dieser strukturierte Prozess stellte sicher, dass der Waldgarten nicht nur funktional, sondern auch ökologisch wertvoll und zukunftsfähig gestaltet wurde.

Gestaltungstreiber des Permakulturprojektes in Rehren

  1. Biodiversität & Resilienz – Durch die Integration mehrschichtiger Pflanzensysteme, heimischer Wildpflanzen und gezielter Mikroklima-Optimierung wird ein stabiles, artenreiches Ökosystem geschaffen, das langfristig nachhaltige Erträge sichert.

  2. Funktionale Zonierung & Synergien – Die Flächen wurden klar strukturiert (Bauerngarten, soziale Mitte, Experimentierfelder, Waldgarten), um unterschiedliche Nutzungsschwerpunkte optimal zu verbinden und natürliche Kreisläufe zu unterstützen.

  3. Natürliche Kreisläufe & Pflegeleichtigkeit – Ein fließendes Wegesystem, Permakultur-Elemente wie Mulchflächen und regenerative Anbaumethoden minimieren den Pflegeaufwand und fördern gesunde Bodenlebensräume.

  4. Lern- & Erlebnisraum für Umweltbildung – Durch den Weiden-Dom als Außenlernraum sowie Workshops und Umweltbildungsangebote wird das Projekt über die reine Flächennutzung hinaus zu einem Modell für zukunftsfähige Landgestaltung.

Schritt für Schritt zur widerstandsfähigen Landschaft

  1. Grundstücksanalyse & erste Strukturmaßnahmen
    Kartierung der Flächen, Erfassung der Bodenqualität und Definition der Zonen.

  2. Eingriffe zur Förderung von Biodiversität & Nutzungsklarheit
    Anlage einer Waldzone, Übergang in eine traditionelle Obstbaumwiese und schließlich eine offene Wiesenfläche.

  3. Strukturierung des Gartens & schrittweise Umsetzung
    Schaffung von Lichtachsen, Anlegen kleiner, modular erweiterbarer Gemüsebeete.

  4. Integration natürlicher Pufferzonen
    Einführung von Hecken und Sträuchern, um eine klare Abgrenzung zu schaffen und ein geschütztes Mikroklima zu fördern.

Zoneneinteilung des Waldsystems

Jeder Bereich des Waldgartens erfüllt eine spezifische Funktion, die sowohl ökologische als auch praktische Vorteile bietet.

Zone 0: Wohnhaus & direkte Umgebung

Direkt am Wohnhaus beginnt das System mit kleinen, intensiven Gärten, die den täglichen Bedarf decken. Ein effizienter Kräuter- und Gemüsegarten sorgt für kurze Wege und einfache Pflege.

Zone 1: Bauerngarten & sozialer Mittelpunkt

Dieser Bereich mit 750 qm grenzt direkt ans Haus an und bildet das Herzstück der Gestaltung. Hier entsteht ein lebendiger Treffpunkt mit Hochbeeten, Kompostsystemen und essbaren Pflanzungen. Eine Feuerstelle, Sitzgelegenheiten unter alten Obstbäumen sowie eine kleine Wildblumenwiese laden zum Verweilen ein.

Zone 2: Experimentierfeld & Streuobstwiese

Dieser Bereich kombiniert eine klassische Streuobstwiese mit innovativen Permakultur-Techniken. Zwischen den Obstbäumen wurden essbare Sträucher wie Johannisbeeren, Sanddorn und Haselnüsse integriert. Hier gibt es außerdem Pilzzuchtflächen, Mulchgärten und Versuche mit klimaangepassten Obstsorten. Die Pflanzungen dienen der Selbstversorgung, während Wildbienen und Vögel wertvolle Lebensräume finden.

Zone 4: Waldgarten mit Tiny Forest & Weiden-Dom als Lernort

Ein strukturreicher Waldgarten mit mehrschichtigen Pflanzungen bietet eine essbare Landschaft. Hier wachsen Kastanien, Walnüsse und Beerensträucher, begleitet von Bodendeckern wie Erdbeeren und Wildkräutern. Der Tiny Forest bildet eine dichte, sich selbst erhaltende Wildzone. Ergänzt wird dieser Bereich durch einen Weiden-Dom als geschützten Lernraum, der zukünftig für Umweltbildungsangebote genutzt wird.

Zone 5: Wildbereich & naturnahe Habitate

Hier greift der Mensch so wenig wie möglich ein. Es wurden gezielt heimische Sträucher und Totholzelemente integriert, um Vögeln, Insekten und Kleinsäugern Rückzugsorte zu bieten. Die Natur darf sich frei entfalten, was zu einer stetigen Erhöhung der Artenvielfalt führt.

Key Features: Nachhaltige Gestaltung mit Permakultur-Ansatz

Die Permakulturzonen wurden durch fließende Wege und Begrenzungen strukturiert, damit zum einen menschlicher Einfluss auf ein definiertes Wegesystem konzentriert wird und zeitgleich die Nutzer, durch klare Abgrenzung der Bereiche den Gefühlen Wartungsaufwand besser einschätzen können. Hierbei haben wir uns folgender Elemente bedient:

  • Ein geschwungenes Wegesystem verbindet die verschiedenen Zonen und erleichtert die Nutzung.

  • Die Grenze zum Nachbargrundstück mit Pferdenutzung wurde durch eine „Pferdeapotheke“ aus Heil- und Futterpflanzen wie Weide, Hagebutte und Weißdorn natürlich abgegrenzt.

  • Diese Abgrenzung schafft nicht nur eine visuelle Trennung, sondern dient auch als wertvolle Futterquelle für die Pferde und fördert die Biodiversität.

Impact für Permakultur-Interessierte & die Community

Wissen teilen & inspirieren

  • Das Projekt dient als praxisnahes Beispiel für Permakultur-Waldsysteme in Mitteleuropa.

  • Workshops und Vor-Ort-Führungen ermöglichen direkte Einblicke in die Umsetzung.

  • Detaillierte Dokumentationen machen die Prinzipien für andere Projekte übertragbar.

Biodiversität & Ökosystemleistungen stärken

  • Heimische Wildpflanzen und essbare Sträucher fördern Bestäuber und Nützlinge.

  • Insektenhotels, Totholzbereiche und Wildhecken schaffen neue Lebensräume.

  • Die Mikroklimata der Flächen wurden gezielt optimiert, um Wasser effizient zu speichern.

Nahrungsmittelproduktion neu denken

  • Mehrschichtige Pflanzsysteme bieten einen langfristig stabilen Ertrag.

  • Mischkulturen aus Obstbäumen, Beerensträuchern und Wildkräutern reduzieren Schädlinge.

  • Selbstversorgung wird durch pflegeleichte, mehrjährige Kulturen erleichtert.

Ein Modell für die Zukunft

  • Das Konzept kann auf ähnliche Flächen übertragen und skaliert werden.

  • Die gesammelten Erfahrungen fließen in zukünftige Design-Projekte ein.

  • Die Fläche bleibt ein lebendiges Experimentierfeld für Permakultur-Interessierte.

Die Arbeit an diesem Projekt hat gezeigt, dass eine klare Struktur in Kombination mit natürlichen Prozessen den Pflegeaufwand erheblich reduzieren kann. Besonders entscheidend war die Einbindung der Eigentümer in den Designprozess – eine transparente Kommunikation über den Umfang und die Wirkung der Maßnahmen schaffte realistische Erwartungen und führte zu einem wertgeschätzten, nachhaltigen Ergebnis.

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Über The Flowful Collective

The Flowful Collective ist eine Plattform für nachhaltige Gestaltung, Permakultur und regeneratives Leben. Unser Ziel: Lebensräume zu erschaffen, die mit der Natur arbeiten – nicht gegen sie.