Juli 2024 #Gestalten: Förderung der Biodiversität und der Lebensmittelernte auf einem 300 qm Wochenendhausgrundstück an der Ostsee in Deutschland (2024)

Förderung der Biodiversität und der Lebensmittelernte auf einem 300 qm Wochenendhausgrundstück an der Ostsee in Deutschland (2024)


Kategorie: Nachhaltigkeit und resiliente Ökosysteme (Achtsamer Umgang mit der Erde)
Land- und Naturschutz

Im Juli 2024 setzte das Flowful Collective (im Rahmen des Permakultur-Mentoring-Programms 2024) ein Permakultur-Design für ein 300 qm großes Grundstück mit einem 64 qm Wochenendhaus und Terrasse auf einer großen Lichtung der „Rostocker Heide“ in Deutschland durch.

Datum: Juli 2024
Rolle: Planung und Umsetzung
Status: Gestaltung abgeschlossen und erste Phase umgesetzt
Standort: Rostock (Deutschland)
Kunde: Privat
Schwerpunkt: Nahrungsmittelproduktion und Biodiversität
Produkte: Designbericht und 2 Präsentationsfolien
Gestaltungsansatz: Whitefield’s design process

Den ausführliche Permakultur Design Report zu diesem Projekt (20 Seiten pdf) könnt ihr hier bestellen.


Ausgangssituation des Schrebergartens:

Das Grundstück hat derzeit eine starre Struktur, die typisch für Kleingärten ist. Es gibt einige bestehende Obstbäume und Beerensträucher, während der Gemüsegartenbereich brachliegt und mit Rasen bedeckt ist. Das Ziel war es, das Grundstück in eine widerstandsfähige und produktive Landschaft zu verwandeln, die sich harmonisch in die natürlichen Gegebenheiten einfügt.

Zusammenfassung des Permakultur Projekts in Rostock

Das Permakultur-Designprojekt für das 300 m² große Grundstück in der Rostocker Heide hat einen traditionellen Schrebergarten in eine ausgewogene, produktive Landschaft verwandelt, die die Ethiken der Earth Care, People Care und des Fair Shares verkörpert.

Das Aufbrechen der vormals starrer Strukturen durch eine organische Gestaltung von Beeten und Wegen mit lokalen Strukturelementen (Äste und Steinen) hat das optische Erscheinungsbild grundlegend verändert. Diese organische Struktur bringt Fluss und Harmonie in die Landschaft. Die deutliche Trennung zwischen dem Rasen mit Bäumen und dem Nutzbereich wurde durch das Hinzufügen pflegeleichter Pflanzinseln rund um die Bäume aufgebrochen, wodurch ein visuell integrierter Raum enteht.

Eine höhere Biodiversität wird durch die Einführung einer vielfältigen Mischung aus Obst, Gemüse und insektenfreundlichen Stauden gefördert. Die Stauden dienen als Bestäuber und tragen zur Habitatentwicklung beitragen (Earth Care). Die Pflanzung orientierte sich an Mikroklimata, mit sibirischen Kiwis auf der Nordseite und sonnenliebenden Feigenbäumen, mediterranen Kräutern und Gemüse auf der Südseite. Diese Platzierungen fördert selbstregulierende Systeme, die mit der Zeit reifen und sich den lokalen Mikroklima sowie Erd- und Pflanzenumgebung anpassen, was die Resilienz und Produktivität steigert.

Durch die Schaffung von Erholungsbereiche und sichere Plätze für Kinder wird zeitgleich die Verbindung der nächsten Generation zur Natur fördert (People Care). Im Rahmen der Fair-Share-Ethik wurde das Projekt mit Teilnehmenden des aktuellen Permakultur-Mentoring-Programm umgesetzt, wodurch Wissen und Erfahrungen mit den Teilnehmenden geteilt wird.

Permakultur Gestaltung 300 pm Wochenendhaus

Auf dem derzeit brachliegenden Land (B) werden wir einen üppig blühenden Nutzgarten in kreisförmiger Anordnung anlegen. Dieser Garten wird von einer Vielzahl von Beerensträuchern umgeben sein und einen „Snackweg“ bilden, der nicht nur köstliche Früchte liefert, sondern auch die visuelle Attraktivität des Gartens steigert. Die gewundenen Wege innerhalb des Gartens werden die derzeitige quadratische Struktur aufbrechen und dem Raum einen natürlichen Fluss und Schönheit verleihen. (Zone 1)

Die Rasenfläche (C) wird mit dem Spielbereich (D) integriert, sodass ausreichend Platz zum Spielen bleibt (mindestens genug Länge für ein Fußballtor). Die Gartenbeete entlang des Weges werden durch Rasenflächen ersetzt, und eine Bauminsel wird rund um die bestehenden Obstbäume geschaffen. (Zone 3)

Um ein privateres und weniger offenes Gefühl in Richtung des Nachbargrundstücks zu erzeugen, werden wir schnellwachsende Sträucher wie Haselnuss, Flieder und Holunder pflanzen. Diese Sträucher werden eine natürliche Barriere bilden und sowohl Privatsphäre schaffen als auch einen üppigen, grünen Hintergrund für den Garten bieten. (Zone 0)

Key design drivers (Gestaltungstreiber)

  1. Schaffung eines kreisförmigen Nutzgartens mit Beerensträuchern und gewundenen Wegen, um die quadratische Struktur aufzubrechen.

  2. Integration der Rasenfläche mit dem Spielbereich, um ausreichend Platz für Aktivitäten wie Fußball zu gewährleisten und Gartenbeete durch Rasen rund um die bestehenden Obstbäume zu ersetzen.

  3. Pflanzung schnellwachsender Sträucher (Haselnuss, Flieder, Holunder), um eine natürliche Barriere zu schaffen und die Privatsphäre zum Nachbargrundstück zu erhöhen.