Permakultur-Kleingarten in Berlin – Nachhaltige Lebensmittelproduktion und soziale Permakultur

Mai 2024 #Gestalten: Naherhohlung im Kleingarten. Träume leben; Konflikte entschärfen

Kategorie: Fair Share (Food Production and Fair Distribution)
Unterkategorie: Land and Nature Stewardship
Datum: Mai 2024
Status: Abgeschlossen
Ort: Berlin, Deutschland
Zielgruppe: Privatpersonen
Schwerpunkt: Struktur, soziale Permakultur, Nahrungsmittelproduktion, Biodiversität
Gestaltungsprozess: SADIMET (Survey, Analysis, Design, Implementation, Maintenance, Evaluation, Tweaking) & Zonierung
Produkte: Permakultur-Gartenplan, Pflanzstrategie, nachhaltige Bewirtschaftungsempfehlungen


Von Gemüsebeeten zur blühenden Permakultur-Oase

The Flowful Collective unterstützte die Gestaltung eines nachhaltigen Permakultur-Kleingartens in Berlin, der auf der einen Seite produktiv aber zeitgleich auch pflegeleicht gestaltet werden sollte. Im Einklang mit den Vorgaben des deutschen Kleingartengesetzes wurde eine effiziente und biodiverse Anbauweise entwickelt, die nicht nur Erträge ermöglicht, sondern auch die Einbindung in die bestehende Nachbarschaftsstruktur ermöglicht.

Nach einer ausführlichen Sektor-Analyse (Wind, Wildtiere, Sonneneinstrahlung) und Gesprächen mit den Besitzern wurde zunächst ein Bauern-Gartenkonzept als gesellschaftlich bekanntes Anbaukonzept in Weg nähe umgesetzt. Die Basis bilden vier 120x120 cm große Beete, die nach der traditionellen Vierfelderwirtschaft aufgeteilt werden:
Starkzehrer (z.B. Kohl, Tomaten)
Mittelzehrer (z.B. Karotten, Salate)
Schwachzehrer (z.B. Bohnen, Erbsen)
Kräuter & blühende Begleitpflanzen zur Förderung der Biodiversität

Die Wege wurden mit Rindenmulch und Stroh angelegt, um Erosion zu verhindern und das Bodenleben zu unterstützen. Ein zentrales Wasserlinsenbecken bietet ein visuelles und funktionales Zentrum.

Besonderer Wert wurde auf Biodiversität und Selbstregulierung gelegt:

  • Mischkultur & Fruchtfolge: Begleitpflanzen wie Ringelblumen, Kapuzinerkresse und Lavendel zur Schädlingsabwehr

  • Drei-Schwestern-Anbau: Mais als Rankhilfe für Bohnen, Kürbis als Bodendecker gegen Unkraut

  • Bodenaufbau: Mulchen mit organischen Materialien zur Feuchtigkeitsregulierung und Förderung der Mikroorganismen

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Gestaltungsansatz: SADIMET-Prozess und Permakultur Zonen

Auf Basis des SADIMET-Design Prozesses und der zeitgleichen Nutzung der Zonierend der Permakutur wurde ein Gestaltungsansatz gewählt, der der Komplexität der Außenstruktur und der Optimierung der Energieflüsse aufgreift. Durch die Zonierung konnte auch die Effizienz der Interaktion zwischen Mensch und Natur verbessert werden.

SADIMET

Survey (Bestandsaufnahme) → Sektor-Analyse (Wind, Sonne, Wildtiere, Nachbarschaft)

Assess (Bewertung) → Interviews mit den Besitzern, Herausforderungen durch das Kleingartengesetz

Design (Entwurf) → Vierfelderwirtschaft, Mischkultur, naturnahe Gestaltung

Implement (Umsetzung) → Beetanlage, Wegebau, Pflanzungen

Manage (Management) → Pflegeleichtes System, das ohne hohe Motivation erhalten bleibt

Evaluate (Bewertung) → Erfahrung: Pflegeleichtigkeit und Motivation sind entscheidend

Tweak (Anpassung) → Anpassungen wie Bauminseln und Beerensträucher für langfristige Nutzung

Zur Optimierung von Effizienz und Nachhaltigkeit wurde das Prinzip der Zonierung angewandt:

Zone 1: Gemüsebeete und häufig genutzte Kräuter

Zone 2: Beerensträucher zur Aufwertung des Eingangsbereichs

Zone 3: Bestehende Obstbäume mit Unterpflanzungen als Bauminseln

Zone 4: Ein halb-wilder Entspannungsbereich mit Sitzmöglichkeiten und Blühpflanzen

Ein zusätzliches Beet folgte dem traditionellen Drei-Schwestern-Prinzip, bei dem Mais als Kletterhilfe für Bohnen dient, während Kürbis den Boden bedeckt und Feuchtigkeit speichert.

Neben der Gestaltung des Gartens wurde die Komplexität der deutschen Kleingartenverordnung berücksichtigt. Die Planung stellte sicher, dass Sichtschutz ohne Abgrenzung umgesetzt wurde, die Nachbarschaftsdynamik positiv beeinflusst wurde und die Einhaltung der Nutzungsrechte und Generationenübergänge gegeben war.

Soziale & strukturelle Herausforderungen im Kleingarten

Der Garten musste nicht nur funktional, sondern auch mit den strengen Regularien des deutschen Kleingartengesetzesvereinbar sein. Dabei spielte die Balance zwischen Individualität und den Vorgaben des Vereins eine zentrale Rolle:

Sichtschutz ohne klare Abgrenzung – durch Beerensträucher und Bauminseln statt Zäune
Nachbarschaft & Gemeinschaft – Vermeidung von Konflikten durch offene Gestaltung
Generationenübergang & Nutzungsrechte – Anpassung des Gartens an langfristige Veränderungen

Um den Pflegeaufwand zu minimieren und den Garten langfristig attraktiv zu halten, wurde eine strukturierte, aber flexible Gestaltung gewählt. Kleine, gezielte Eingriffe erhöhten die Nutzbarkeit, ohne die bestehende Ordnung zu stören. So wurde z. B. der Eingangsbereich durch Beerensträucher aufgewertet und unter den alten Obstbäumen neue Bauminseln mit essbaren Pflanzen geschaffen.

Lösungsorientierte Erkenntnisse

In der Zusammenarbeit zeigte sich, dass Kleingärten oft eine starke Anfangsmotivation erleben, die im Laufe des Jahres abnimmt. Um nachhaltige Strukturen zu schaffen, setzte The Flowful Collective auf ein modulares, pflegeleichtes Design, das den Besitzern ermöglicht, auch mit wenig Zeit weiterhin erfolgreich zu gärtnern. Durch den behutsamen Einsatz von Permakultur-Wissen konnten bestehende Ressourcen optimal genutzt und das Bewusstsein für natürliche Kreisläufe gestärkt werden.

Über The Flowful Collective

The Flowful Collective ist ein interdisziplinäres Kollektiv für nachhaltige Gestaltung, Permakultur und regenerative Landschaften. Das Team verbindet fundiertes Wissen mit praktischer Umsetzung, um zukunftsfähige Ökosysteme zu erschaffen.

Wofür steht The Flowful Collective?

Regeneration & Biodiversität – Ökosysteme ganzheitlich stärken.
Wissen teilen & befähigen – Durch Beratung, Workshops & Projekte.
Gemeinschaft & Transformation – Nachhaltige Lösungen für eine lebenswerte Zukunft.

The Flowful Collective begleitet Projekte weltweit – von privaten Gärten bis zu großflächigen Agrarlandschaften.

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